Heilpädagogische
Tagesgruppe für Kinder
Die
Heilpädagogische
Tagesgruppe bietet Kindern von ca. 6 bis 11 Jahren teilstationäre Plätze
in einem familienähnlichen Rahmen. Sie versteht sich als ein
zeitlich befristetes Erziehungs-angebot und wird durch die Jugendämter
belegt. Das Kind
verbleibt somit in seiner Familie, der bisher besuchten Schule und
im bekannten sozialen Umfeld. Die
Tagesgruppe ersetzt nicht die Familie, sondern begleitet und unterstützt
sie mit einem eigenständigen Erziehungs- und Beratungsangebot.
Zielgruppe
Tagesgruppe
bietet Familien professionelle Unterstützung, deren Kinder beispielsweise
in der Schule Schwierigkeiten haben, nur schwer Freundschaften schließen,
sich stark zurückziehen oder aggressiv sind.
Auch Kinder mit psychisch erkrankten Eltern oder
die traumatisiert sind, erfahren durch die Pädagogen
eine adäquate Unterstützung. Seit einigen Jahren wird verstärkt
für Kinder mit einem ADH-Syndrom angefragt.
In der Zusammenarbeit mit den
Fachkräften entwickeln die Familien — bzw. Eltern, die
Probleme in
der Ehe bzw. Partnerschaft haben, familiäre
Krisen durchleben oder nicht mehr miteinander reden —
neue
Lösungswege aus den schwierigen Situationen.
Intensive Betreuung und Beratung
Das
teilstationäre Modell der Tagesgruppen trägt der Erkenntnis
Rechnung, dass bei diesen Familiensystemen beispielsweise eine
ambulante Familienhilfe nicht mehr ausreicht, sondern eine intensivere
Betreuungsform gewählt werden muss.
Dem
Kind bietet die Tagesgruppe einen strukturierten und ver-lässlichen
Erfahrungsraum in einer geringen Gruppenstärke. Zudem
lag und liegt schon immer ein konzeptioneller Akzent der
Arbeit
auf
einer intensiven Elternberatung und dem Übertrag
der Ergebnisse in das private Umfeld. Damit versucht Tagesgruppe
nicht lediglich durch Betreuung zu entlasten, sondern eine substantielle
Verbesserung
des Familiensystems herbeizuführen.
Tages- und Wochenstruktur
Die
Kinder werden Montag bis Freitag vom Fahrdienst am
Mittag von der Schule bzw. zu Hause
abgeholt und nach Ende der Tagesgruppe
(ca. 17.15 Uhr) dorthin zurück gefahren.
Nach
dem gemeinsamen Mittagessen und dem Erledigen der Hausaufgaben in
intensiven Klein- bzw. Fördergruppen, finden
Dienstag bis Donnerstag im Anschluss freizeitpädagogische
Angebote statt, wobei ein Akzent auf Bewegungsangeboten
liegt.
Freitags
und Montags werden mit den Kindern keine Hausaufgaben gemacht, sondern
deren Erledigung in die Verantwortung der Eltern gegeben. So haben
diese weiterhin die Möglichkeit, den Schulprozess zu begleiten.
Freitags werden die verschieden AGs (wie
Reiten, Tanzen, Trommeln) angeboten; Montags erhält jedes
Kind
eine intensiv-pädagogische Einzelstunde: Mit
einem Pädagogen ganz allein, in vertrauter Atmos-phäre,
wird dann heilpädagogisch, sozialpädagogisch oder motopädisch
gearbeitet.
Die
Heilpädagogische Tagesgruppe für Kinder belegt die Räumlichkeiten
im 1. Obergeschoss des Jugendhilfezentrums.
Die Unterbringung durch die Jugendämter erfolgt im Rahmen der sog. "Hilfen zur Erziehung"
(§§ 27 ff. SGB 8 )