Migration
Migration geschieht nicht immer freiwillig und Integration
geht selten ohne Reibung vonstatten. Blicken wir auf die ersten 100
Jahre unserer Arbeit zurück, so haben wir Menschen aus den verschiedensten
Regionen der Erde geholfen sich in der neuen „Heimat“ — sei
es eine gewählte oder nicht, sei sie von Dauer oder nur als Übergang — etwas
besser zurecht zu finden.
In den Nachkriegsjahren* fanden beispielsweise viele
deutschstämmige Flüchtlinge aus dem Osten Europas in unserem
Gertrudisheim ein erstes Obdach, in den 1970er Jahren waren es die
sogenannten „Boat People“ und bis Mitte der 90er Jahre
betreute der Verein dort auch Aussiedler und führte Integrationskurse
durch.
Vom Jugendgemeinschaftswerk (JGW) zum Jugendmigrationsdienst
(JMD)
Jugendgemeinschaftswerke wurden unmittelbar
in der Nachkriegszeit für
eltern- und heimatlose Jugendliche konzipiert. In der stetigen
Weiterentwicklung sozialpädagogischer Arbeit entwickelten sie
sich später bundesweit zu Beratungsstellen für ausgesiedelte
bzw. umgesiedelte Jugendliche sowie deren Familien. Zum 1. Januar 2004
wurden die Jugendgemeinschaftswerke in Vorbereitung auf das neue Zuwanderungsgesetz
zu Jugendmigrationsdiensten umstrukturiert.
Die Ziele des JMD liegen in der Verbesserung der Integrationschancen,
der sprachlichen, schulischen, beruflichen und sozialen Integration
seiner heranwachsenden Klienten. Ihnen soll durch profunde und passgenaue
Beratung Chancengleichheit in unserer Gesellschaft ermöglicht
werden.
*gemeint ist der Zweite Weltkrieg